Ausbau, Autokauf und Ausflug nach Tennessee
Das Leben im Camper stellt uns im Bezug auf die Platzverhältnisse etwas auf die Probe. Damit Juno nicht den Rest unseres Aufenthaltes auf dem Sofa schlafen muss, hat André kurzerhand aus zwei, drei «Bunkbeds» erstellt. Nun können wir den Schlafbereich tagsüber mit Vorhängen verdecken und das Sofa steht allen zur Verfügung.
Im benachbarten Mineola fanden wir bei einem Autohändler das passende Auto. Im kommenden Jahr wird uns ein weisser Ford F150 Pickup durch die USA begleiten. Sogar eine passende Möglichkeit unsere Mountainbikes aufzuladen haben wir für wenig Geld im Walmart gefunden. Nun hoffen wir auf möglichst viele «Housesittings» in der Nähe von Mountainbiketrails.
Nach unserem Autokauf stand unserem Ausflug nach Tennessee nichts mehr im Weg. Ziel war es, Patti Dyer zu besuchen. Patti war 1999 die Hostmom von Judith während ihres Austauschjahres. Rund 747 km führten uns von Texas quer durch Arkansas, eine kurze Strecke durch Mississippi bis nach Ramer Tennessee.
Wie auch Winnsboro ist Ramer ein kleines Nest im Nirgendwo. Patti und John Dyer zogen von Georgia in die Nähe von Johns Eltern und kauften sich ein Haus am Waldrand, das sie selbst umgebaut haben. Da das angrenzende Grundstück von 280 Hektaren mit See und Sägerei in Familienbesitz ist, steht auch all dies zur freien Verfügung. Hund Buddy und der aktuelle Pflegehund Loulou, 5 Katzen und eine Schildkröte gehören ebenfalls dazu.
Obwohl wir um die kulturellen Unterschiede unserer Gastgeber in Texas und jenen in Tennessee wussten, so waren vor allem die kulinarischen Unterschiede doch etwas wie ein Schock. Während wir auf der Farm vorwiegend gesunde Nahrungsmittel, vieles aus dem eigenen Garten, essen, so tauchten wir nun gänzlich in die amerikanischen Essgewohnheiten ein… Muffins zum Frühstück, Burger, Hot-dogs, Chips… und natürlich alles auf Wegwerftellern. Aber ganz nach dem Motto: «Zum Reisen gehört Geduld, Mut, guter Humor, Vergessenheit aller häuslichen Sorgen und dass man sich durch widrige Zufälle, Schwierigkeiten, böses Wetter, schlechter Kost und dergleichen nicht niederschlagen lässt.» (Adolph Freiherr von Knigge) buchen wir die Woche als Reiseerfahrung ab.
Am ersten Tag kamen wir in den Genuss eines «Car and Coffee» Treffen, wo Patti ihren Dodge Charger zur Schau stellte und sich mit gleichgesinnten austauschte. Am Nachmittag versuchten sich die Kinder dann im Sportfischen, mit dem Einen oder Anderen Erfolg. Die nächsten Tage verbrachten wir mit Biken im nahegelegenen Statepark und einem Ausflug an einen Badesee, der sich dann eher als aufgeheizter Tümpel mit ein paar Wassertrampolinen entpuppte. Zu den 75 Dollar Eintritt für die ganze Familie kam dann noch die Pflicht, eine Schwimmweste zu tragen… diesen Ausflug werden wir wohl unter der Rubrik «andere Länder, andere Sitten» abbuchen.
Die Rückfahrt dauerte dann etwas länger als vorgesehen. Staus haben die Fahrzeit etwas verlängert, so dass wir erst bei Dunkelheit wieder auf der Farm eintrafen.